Ja, genau: das Chianti - nicht der Chianti. Denn tatsächlich ist Chianti eine Weinregion. Nämlich innerhalb der mittelitalienischen Toskana. Und keine Rebsorte. Das ist verwirrend, ist aber historisch so gewachsen. Wie in Frankreich ist es nämlich auch in Italien üblich, bestimmte Weine nach ihrer Herkunft zu benennen - und nicht nach der Rebsorte. Die ist in diesem Fall Sangiovese.
Womit wir nun endlich bei dem Wein Chianti wären. Hier gibt es viele, viele Unterschiede. Denn die Region ist riesig. Sie nimmt fast zwei Drittel der Toskana ein. Da ist es kein Wunder, dass sich Lagen, Böden und Klima zum Teil sehr stark voneinander unterscheiden. Das kann man dann eben auch in den Weinen schmecken. Hinzu kommt, dass dann auch noch zwischen Chianti und Chianti Classico unterschieden wird. Und das hat wiederum mit der Region und dem Wein zu tun. Gucken wir uns das mal genauer an.
Unterschied zwischen Chianti und Chianti Classico
Es ist der vinophile Konkurrenzkampf schlechthin: Chianti versus Chianti Classico. Großzone gegen historisches Originalgebiet. Dieser Zwist ging so richtig los, als das ursprüngliche Gebiet 1932 auf Anraten der extra gegründeten Dalmasso-Kommission, die die Grenzen ausloten sollte, erheblich erweitert wurde. Der Grund: Bereits vorher füllten Weinbauern, die nicht zum Chianti gehörten, den gleichnamigen Gebietswein ab und verkauften ihn einfach unter diesem Namen. Aus diesen "Plagiaten" wurden ab 1932 dann also "echter" Chianti.
Die Ursprungsregion hatte das Nachsehen: es ging als Chianti Classico als Subregion in die Großzone ein. Erst 1996 wurde das Classico-Gebiet eine eigenständige Appellation. Das allerdings befeuerte den Qualitätsstreit erneut. Welche Region produziert denn nun den besseren Chianti? Eine Frage, die sich nicht so einfach beantworten lässt. Beide Toskana-Regionen haben nämlich recht unterschiedliche Voraussetzungen.
Hügelkette ist nicht gleich Hügelkette
Der große Unterschied zwischen der Großzone und dem Chianti Classico ist vor allem geographisch festzumachen. Denn das Chianti Classico liegt etwas höher und ist noch hügeliger. Und es hat strengere Qualitätskriterien. Während im Classico-Gebiet ein Chianti zum Beispiel keine weißen Rebsorten enthalten darf und zu mindestens 80 % aus der roten Rebsorte Sangiovese bestehen muss, sind weiße Rebsorten in der Großzone mit bis zu 10 % offiziell gestattet (auch wenn kaum jemand sie tatsächlich noch hinzufügt). Außerdem reichen 70 % Sangiovese. Ausnahmen bestätigen, wie überall im Leben die Regel.
Ebenso wie Änderungen. Man könnte meinen, dass mit der Einführung der Herkunftsbezeichnung DOC (Denominazione di Origine Controllata) in den 1960er-Jahren und deren Aufwertung zur noch strengeren DOCG-Regelung (Denominazione di Origine Controllata e Garantita), die Statuten in Sachen Chianti geklärt gewesen wären. Weit gefehlt! Denn dank der recht wechselhaften italienischen Politik sind sie immer wieder Änderungen unterworfen. Hinzu kommt, dass die sieben DOCG-Gebiete im Chianti höchst unterschiedlich sind. Denn auch wenn sich die ebenso sanfte wie optisch prägende Hügelkette durch die 15.500 Hektar umfassende Großzone zieht und auch überall Burgen und Festungen in die Landschaft gemalt sind, könnten die Weine aufgrund von wechselnden Böden und Klima kaum individueller sein. Um da den Überblick zu behalten, ist es am besten, jedes dieser Untergebiete mit seinen individuellen Charakteristiken kurz vorzustellen.
Chianti Colli Fiorentini - Heimat einer Weinlegende
In den Hügeln südlich von Florenz findet man die DOCG Colli Fiorentini mit ihrer 905 Hektar großen Rebfläche an beiden Seiten des Flusses Arno. Hier befindet sich die Heimat der berühmten Antinori-Familie, die mit ihrem Supertuscan 'Tignanello' in den 1970er-Jahren für enorm viel Aufsehen sorgte. Ihr ist es auch zu verdanken, dass sich neben den heimischen roten Parade-Rebsorten Sangiovese, Canaiolo und Colorino mit Cabernet Sauvignon und Merlot auch internationale Gewächse durchsetzten. Im weißen Bereich ergänzt indes Chardonnay die autochthonen Sorten Malvasia und Trebbiano.
Normalerweise fühlen sich die internationalen Reben an der Küste der Toskana aufgrund des etwas gemäßigteren Klimas wohler als in der Großzone. In Colli Fiorentini ist das anders, denn gerade zwischen Arno-Tal und dem angrenzenden Chianti Classico ist es oft sehr kühl und feucht. Ein Vorteil für Merlot und Co. - ein Nachteil für Sangiovese. Die Trauben werden hier eher unregelmäßig reif. Da können auch die sandigen, steinigen und zum Teil kalkhaltigen Böden nichts machen, auf denen sich Sangiovese eigentlich wohl fühlt. Deswegen sind die meisten Chianti, die hier gekeltert werden, eher recht schlicht.
Colli Fiorentini und der Image-Wandel
Wobei es natürlich auch Gewächse gibt, die etwas höher liegen (es gibt eine Varianz zwischen 150 und 420 Metern Höhe) und dadurch mit Aromatik, Feinheit und vielen Facetten glänzen. Sie sind aber nicht die Regel. Um den Ruf aufzupolieren und die Bekanntheit zu steigern, haben sich gut die Hälfte aller Weinbauern zum Consorzio Chianti Colli Fiorentini zusammengetan und vermarkten gezielt ihre besten Tropfen mit der Abbildung einer Putte auf dem Etikett - analog zum schwarzen Hahn des Chianti Classico.
Außerdem haben sie sich selbst strengeren (wenn auch offiziell nicht anerkannten) Regelungen unterworfen, die denen des Chianti Classico nicht unähnlich sind. Das schmeckt man dann vor allem im Riserva und im Gran Selezione-Bereich, für den der Wein nicht nur acht, sondern bis zu 24 Monate ausgebaut wird, bevor er verkauft wird.
Chianti Colli Senesi und die Kraft des Südens
Mit ihren 1.400 Hektar Rebflächen und etwa 500 Erzeugern ist die Colli Senesi die größte Chianti-Zone. Und die südlichste. Hier gibt es gleich ein paar Besonderheiten. Die wichtigste davon ist, dass sich Teile der Colli Senesi mit den Anbaugebieten von Brunello und Vino Nobile di Montepulciano überschneiden. Ein wichtiges Detail. Denn es kommt durchaus regelmäßig vor, dass Weine, die den strengen Regeln von Brunello und Vino Nobile nicht entsprechen einfach als Chianti deklariert und verkauft werden.
Denn für diesen sind die DOCG-Bestimmungen nicht ganz so streng. Wenn die Trauben etwa aus einer Sangiovese-Junganlage stammen und es in frühen Jahren noch nicht schaffen, das erforderliche Mostgewicht für einen Brunello zu erreichen, für einen Chianti aber schon, wird eben umgesattelt. Selbiges gilt auch für "erwachsene" Sangiovese-Reben, die in einem kühlen oder wechselhaften Jahr nicht die erforderliche Traubenqualität schaffen.
Wie man das Weinliebhaber erkennt? Ganz einfach: Steht nicht Colli Senesi als Herkunftsangabe vorne auf dem Etikett, sondern einfach Chianti als Herkunft, dann ist es ein solch herabgestufter Brunello oder Vino Nobile. Prangt aber der Name des Gebiets mit drauf, dann waren die Trauben von Anfang an für einen Chianti bestimmt. Eine echte Besonderheit übrigens, denn obwohl alle Chianti-DOCGs ihre Herkunft auf dem Etikett kenntlich machen dürfen, nutzen das nur die wenigsten Winzer der anderen Gebiete. Allein in Colli Senesi wird da sehr penibel drauf geachtet.
Kompakte Weine aus Colli Senesi
Hier ein Augenmerk auf diese Herkunftsbezeichnung zu haben, lohnt sich. Denn die Weine aus Colli Senesi spielen in der Toskana-Oberliga mit. Der Sonne sei Dank! Diese verteilt ihre Strahlen nämlich gleichmäßig auf den unterschiedlichen Hügelketten, die bis zu 300 Meter hoch sein können - und die aufgrund der Gebietsgröße nicht zusammenhängen. Zum einen liegen die Rebflächen wie große Flecken rechts und links neben dem namensgebenden Siena. Zum anderen schmiegen sie sich südlich an das Chianti Classico und umschließen sogar komplett eine weitere Chianti-DOCG. Nämlich Colli Aretini.
Diese weite Streuung bringt natürlich recht unterschiedliche Weine hervor, die mal fruchtbetonter, mal tanninreicher sein können. Was sie eint: Sie sind kompakt und dicht, kraftvoll und voller runder Aromen. Hier kann vor allem Sangiovese seine volle Strahlkraft entfalten. Und das zu 5 % mehr als in den anderen DOCGs. Schließlich muss 75 % statt 70 % Sangiovese in einem Chianti stecken.
Der "heilige Wein" aus Colli Senesi
Eine weitere Besonderheit von Colli Senesi ist der Vin Santos, der "heilige Wein", bei dem es sich um einen klassischen Dessertwein handelt. Für ihn werden vor allem die weißen Rebsorten Trebbiano und Malvasia verarbeitet. Auch eine Zugabe von bis zu 50 % Sangiovese ist gestattet - dann allerdings wird aus dem "heiligen Wein" das "Auge des Perlhuhns", der Occhio di Pernice. Was beide Varianten eint: die Trauben werden nach der Lese getrocknet, um die konzentrierte Aromatik aus ihnen herauszuholen. Verarbeitet werden dürfen die Trauben frühestens im Januar und spätestens im März nach der Ernte. Ein Ausbau im Holzfass für mindestens drei Jahre ist obligatorisch. Viele Winzer lassen ihn aber noch länger reifen. Der Vin Santos wird vor allem zu Cantuccini gereicht.
Chianti Rùfina: Großes Renommee, lange Tradition
Schlägt man in den großen Wein-Lexika von Koryphäen wie Jancis Robinson oder Jens Priewe nach, ist die DOCG Rùfina die einzige Subregion, die neben dem Chianti Classico erwähnt wird. Und das hat auch einen Grund. Denn obwohl Rùfina zu den kleineren Gebieten in der Großzone zählt, genießt sie bei weitem den besten Ruf. Diesen hat sie vor allem der Adelsfamilie Frescobaldi zu verdanken, die sich schon früh dafür einsetzte, dass Rùfina eine anerkannte Chianti-Region wird.
Zum einen war dieses Engagement pures Eigeninteresse. Schließlich gehören den Familien Frescobaldi und Antinori ein Großteil der 750 Hektar umfassenden Rebfläche. Zum anderen ist der hervorragende Ruf aber auch den idealen Wein-Bedingungen geschuldet, die man hier vorfindet.
24 Kilometer östlich von Florenz schmiegt sich Rùfina an den Sieve - einen Nebenfluss des Arno. Hier türmen sich die toskanischen Hügel auf eine Höhe von bis zu 900 Metern. Das fast schon kontinentale Klima ist geprägt von heißen Tagen und kühlen Nächten. Hinzu kommt dann noch die Schneise, die durch den Apennin-Gebirgszug geht. Durch sie gelangen kühlende Meeresbrisen in die Weingärten. Davon profitieren die Reben sehr, die hier in Kalkstein, Sand und Tonmergel wurzeln. Das Ergebnis sind elegante und facettenreiche Weine, die es mit einem Chianti Classico locker aufnehmen können. Zwar sind die Tannine meist etwas präsenter, allerdings glänzen die Weine aus Rùfina mit einer zarten Frucht. Und mit einem sehr beeindruckenden Preis-Genuss-Verhältnis. Wem ein Chianti Classico zu teuer ist, sollte sich die Weine dieser Gegend also unbedingt genauer anschauen.
Colli Aretini bringt leichtfüßige Weine ins Glas
Wie Colli Senesi besitzt Colli Aretini keine zusammenhängende Rebfläche. Die DOCG besteht quasi aus drei Tupfen, die von Colli Senesi eingerahmt werden. Wir befinden uns also im süd-östlichen Teil der Großzone. Colli Aretini lebt vor allem von seinem Ruf als historisches Gebiet. Schließlich ist es die Heimat des Universalgenies Michelangelo. Obwohl schon Großherzog Cosimo III. im Jahr 1716 der Region einen besonderen Wert für Olivenkultur und Weinbau schriftlich bestätigte, spielt Colli Aretini mit seinen knapp 650 Hektar Rebfläche in der heutigen Chianti-Produktion nur eine eher untergeordnete Rolle.
Denn da das Gebiet die hohen Hügel der Region lediglich einrahmt, liegen die meisten Weingärten auf zu geringer Höhe, um von der Kraft der Sonne zu profitieren. Hinzu kommt, dass in den 18 Gemeinden, die noch einmal in Subregionen unterteilt und dementsprechend verschachtelt sind, die Bodenqualität sehr unterschiedlich ist. Dadurch gibt es auch starke Qualitätsunterschiede in Sachen Wein. Generell kann man aber sagen, dass ein Chianti aus Colli Aretini eher leichtfüßig und unkompliziert ist und bitte jung genossen werden sollte.
Hat Potenzial: Chianti Colline Pisane
Etwas abseits liegt Colline Pisane am westlichsten von allen Chianti-Unterregionen. In dem zweitkleinsten Gebiet mit seiner gerade einmal 154 Hektar umfassenden Rebfläche, kann man das Mittelmeer fast schon riechen. Genau diese Nähe zum Meer sorgt dann auch für ein mildes und mediterranes Klima, bei dem sich die Sangiovese-Reben auf der lehmhaltigen roten Erde samt sandiger Oberfläche wohlfühlen. Für leichte Chianti, die ebenso frisch wie weich daherkommen, sind das ideale Voraussetzungen.
Bis vor einigen Jahren waren die Qualitäten, die aus Colline Pisane kamen, allerdings noch recht unbeständig. Um es mal nett auszudrücken. Inzwischen hat aber eine neue (und vor allem junge) Winzergeneration das Ruder in der DOCG übernommen. Die ambitionierten Winzer feilen immer weiter an der Qualität und versuchen, die typische Frische dieses jung zu genießenden Chianti in den Vordergrund zu stellen. Wir werden diese Subregion definitiv im Auge behalten, denn sie verspricht eine spannende Genuss-Zukunft.
Die unbekannte Größe: Chianti Montalbano
Benannt nach dem 500 Meter hohen Berg, ist Montalbano die nordwestlichste Chianti-Subregion. In der fruchtbaren Ebene erzeugen gerade mal eine handvoll Winzer auf 318 Hektar sehr harmonische, sanfte Chianti, die mit ihren seidigen Tanninen und einer fruchtig-blumigen Frische brillieren. Es sind wirklich hochwertige und genussreiche Weine, die hier entstehen. Nur leider sind sie fast gänzlich unbekannt. Kein Wunder, schließlich kommen nur sehr wenige Flaschen in den Handel. Der Grund: Ein Großteil der Sangiovese-Trauben aus den besten Lagen werden hier nicht für den Chianti, sondern für den Carmigano DOC verwendet.
Carmigano war von 1932 bis 1975 Teil von Montalbano, firmiert seitdem aber wieder als eigenständige Appellation innerhalb des Gebiets. Aus dem Edel-Chianti wurde dadurch mit dem Carmigano ein eigener Wein. Und dieser hat international so wenig Aufmerksamkeit, dass er so gut wie nicht exportiert wird. Den italienischen Weinliebhaber freut das, während man hierzulande ganz eindeutig das Genuss-Nachsehen hat, weil man die edlen Tropfen kaum findet. Da bleibt einem also nur ein Urlaub in der Toskana, um das ausgiebig zu ändern.
Langlebige Weine aus Chianti Montespertoli
Mit gerade einmal 57 Hektar Rebfläche ist Montespertoli die kleinste Unterregion in der Großzone. Und die jüngste. Denn bis 1996 gehörte das 30 Kilometer südwestlich von Florenz entfernte Gebiet zur angrenzenden Region Colli Fiorentini. Gerade einmal 56 Hektoliter Wein werden hier jährlich produziert - also knapp ein Zehntel der gesamten Chianti-Menge. In dem kleinen Gebiet rund um den Ort Montespertoli wird ein ebenso raffinierter wie langlebiger Chianti erzeugt, der seinen Charme vor allem den sanften Mittelmeer-Einflüssen zu verdanken hat.
Schon gewusst?
In Montespertoli findet jährlich im Juni das Chianti-Festival statt, auf dem der komplette neue Jahrgang aus der Großzone verkostet wird. Ganz schön viel Trubel für die kleinste Region!
Auf Höhen zwischen 250 und 440 Metern gedeihen hier die Sangiovese-Reben auf dem typischen kalkhaltigen Boden mit seiner Kieselstein-Auflage. Die Chianti aus Montespertoli sind geschmeidig, schlank, fruchtig und frisch. Charakteristisch ist der Duft nach Waldfrüchten und Veilchen. Dank der guten Struktur und der eleganten Tannine sind die Weine zwar schon jung genießbar, gewinnen aber durch eine zusätzliche Lagerung.
Individuelle Stilistik als Aushängeschild
Sie sehen: Die sieben Chianti-Unterzonen haben nicht nur sehr unterschiedliche klimatische und geografische Voraussetzungen, sondern bringen auch jeweils ganz eigene Chianti-Stile auf die Flasche. Für Weinliebhaber ist leider nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, aus welcher Subregion welcher Chianti stammt. Denn obwohl alle Weingüter dank DOCG-Status das Recht haben, ihre Chianti-Region namentlich auf dem Etikett zu nennen, machen nur die wenigsten auch davon Gebrauch. Gerade als Chianti-Novize hat man so bedauerlicherweise sehr viel Recherche-Arbeit vor sich, wenn man sich durch die einzelnen DOCGs kosten möchte.
Was aber garantiert auf der Flasche stehen muss: wenn das Governo-Verfahren angewendet wurde. Hierbei wird ein Teil der Trauben nicht sofort vergoren, sondern zuvor getrocknet, um die Aromen zu konzentrieren. Quasi wie beim Appassimento. Der Unterschied: Beim Governo-Verfahren wird der Most dieser rosinierten Beeren wird dann zu den bereits verarbeiteten und fermentierten Trauben gegeben, sodass es zu einer zweiten Gärung kommt. Dadurch steigt nicht nur der Alkoholgehalt, sondern die Weine werden voller und kräftiger. In den 1960ern bis in die 1980er-Jahre hinein war das ein beliebtes Verfahren, um die Weine aus dem Chianti Classico nachzuahmen. Heutzutage verzichten die meisten Winzer aber darauf und finden lieber ihren ganz eigenen Stil. Und genau diese Geschmacksvielfalt ist inzwischen zum neuen Aushängeschild der Chianti-Großzone geworden. Eine Entdeckungsreise im Glas lohnt sich da allemal.
21 Antworten auf „Chianti: Weinregion mit enormer Vielfalt“
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